Die beste Version von Dir selbst - Sport-Gesundheit-Fitness und die Gen Z
Fitness und Gesundheit stehen hoch im Kurs
Es ist schon sehr auffällig: in praktisch jeder Fokusgruppe oder Einzelexploration mit GenZ’lern kommt irgendwann – oftmals ungefragt und unaufgefordert – zur Sprache, wie wichtig ein gesunder Lebensstil sei und wie sehr man auf regelmäßigen Sport, frische Lebensmittel und möglichst seinen Nachmittagsschlaf achte.
„Die Generation Z lebt gesünder – mehr Sport, gesünderes Essen, weniger Alkohol“, so hat Prof. Christian Scholz diese Seite der GenZ in seinem Beitrag für den Gesundheitsreport 2016 der Barmer GEK zusammengefasst und mit reichlichen empirischen Befunden untermauert.
Zweifellos sind Gesundheitsorientierung und Fitnesswelle einerseits Teile des allgemeinen Zeitgeistes in unserer Gesellschaft. Andererseits fragt man sich (gerade als Vertreter der Vorgänger- oder Vorvorgänger-Generation) doch etwas verwundert: hatte jung sein nicht auch etwas mit Ausschweifungen und Ausbrüchen zu tun? Ist Jugend nicht eine Lebensphase gewesen, in der man sich noch nicht so viele Gedanken über seine Gesundheit gemacht hat, da man in dem Alter quasi „von Natur aus“ jung-fit-gutaussehend-leistungsstark ist?
Woher kommt also der hohe Stellenwert von Gesundheit und Fitness in dieser Generation, was sorgt dafür, dass die GenZ ein Vorreiter und wesentlicher Treiber dieser Bewegung ist?
GenZ als Vorreiter dieser Bewegung
Gerade in Zeiten der zunehmenden Akademisierung und der Inflation guter Bildungsabschlüsse wird es immer wichtiger, mit seiner Person und seinem Auftreten zu punkten. Wenn formal gesehen viele über ähnliche Qualifikationen verfügen, geht es in einer Leistungsgesellschaft eben auch darum, wer grundsätzlich geistig frischer, körperlich fitter, gesundheitlich robuster oder schlichtweg besser aussehend ist. Superfoods, Powernaps, Bodyshaping sind in dieser Logik wichtige Eckpfeiler jener Selbstoptimierung, mit der sich GenZ’ler im Rennen, um die begehrtesten Studiums- und Arbeitsplätze zu positionieren versuchen.
Daneben bedienen Sport und Fitness weitere wichtige Bedürfnisse der GenZ in nahezu perfekter Weise:
Sportliche Leistungen in Form von verbrachter Trainingszeit, gelaufener Kilometer oder erreichter Endergebnisse sind klare Gradmesser und geben direkte Rückmeldung über das Geleistete. Sie sind KPIs der Selbstvermessung. Was die Wahl des Studienfachs, Ausbildungsberufs oder sozialen Jahres einem wirklich bringt, kann oftmals erst sehr viel später beantwortet werden. Dagegen beschert einem der Sport ein unmittelbares Zufriedenheits- und Glücksgefühl und ermöglicht eine sofortige Bestimmung des eigenen Leistungsvermögens.
Im Sportbereich lässt sich aber noch in anderer Hinsicht Orientierung finden: Sportstars sind Vorbilder und Ikonen. In unserem Forschungsalltag mit der GenZ erleben wir immer wieder, dass große Sportler als Vorbilder und Ratgeber angesehen werden. Diese Erkenntnisse unterstreicht auch der Human Brand Index, in dem kontinuierlich Sportstarts mit am häufigsten genannt werden, wenn junge Menschen Vorbilder benennen sollen. Ein Grund für ihre Vorbildrolle liegt sicherlich darin, dass Sportstars heutzutage dermaßen medial inszeniert und ausgeleuchtet sind und jeder ihrer Schritte eingeordnet wird: wie sie sich ihren Erfolg erarbeiten, mit welcher Einstellung und Vorbereitung sie in entscheidende Situationen gehen, wie sie mit Niederlagen und Rückschlägen umgehen. All das lässt sich nachvollziehen und kann auf andere Lebensbereiche übertragen werden und dadurch Rat und Orientierung stiften.
Sport zu treiben, bietet außerdem die ideale Möglichkeit zum „Release“ – Dampf ablassen, sich ausleben, an die eigenen Grenzen gehen. Aber anders als beispielsweise bei ausuferndem Feiern und erhöhtem Alkoholkonsum hat man gleichzeitig das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun und an sich selbst und seiner Leistungsfähigkeit zu arbeiten.
Und last but not least tragen Entwicklungen im Bereich sozialer Medien, Apps und neuer Fitnesstrends maßgeblich zu der Begeisterung für Fitness- und Gesundheitsthemen unter GenZ’ler bei. Besonders dann wenn sie sich, wie am Beispiel von Freeletics gegenseitig verstärken: Individuelle Fitnessübungen in der App zusammenstellen und tracken, die eigenen Fortschritte seinen Freunden miteilen, anderen Sportlern folgen und sich über die Clap-Funktion anfeuern lassen – all das erzeugt eine Sogwirkung, der man sich nur schwer widersetzen kann, wenn man einmal davon erfasst ist. Daneben geben einem Fitness-Armbänder wie Fitbit, Jawbone oder Polar Loop schon bei den alltäglichsten Tätigkeiten das Gefühl etwas Besonderes geleistet zu haben.
Oder man kann in den sozialen Medien selbst einen einsamen Sport wie Marathonlaufen durch das Posten von Finisher-Fotos und Zielzeiten sozial inszenieren und darüber das eigene Selbst vermarkten. Solche Posts teilt man in der Regel auch viel bereitwilliger und sie sind unverfänglicher, wenn sie von entfernteren Freunden, Arbeitskollegen oder möglicherweise dem eigenen Chef gesehen werden, als beispielsweise Party-, Urlaubs- oder Feierbilder.
„Werde die beste Version Deiner Selbst“
All diese Beispiele zeigen, dass Sport-Gesundheit-Fitness nicht (mehr) mit Gedanken von Verzicht und Einschränkungen verbunden sind, sondern für einen coolen, trendigen, tech-affinen Lebensstil stehen. Kein Wunder also, dass Marken aus dem Sportbereich wie Nike und adidas zu den beliebtesten Marken der GenZ zählen.
„Werde die beste Version Deiner Selbst“ – dieses Versprechen von Freeletics greift perfekt die eingangs beschriebene Selbstoptimierung auf, zu der Sport und gesundheitsbewusstes Verhalten maßgeblich beitragen können. Doch Vorsicht, man darf in dem Zusammenhang nicht die unschönen Auswirkungen einer überzogenen „Gesundheitsorientierung“ verschweigen, wie beispielsweise übertriebenes Kalorienzählen, Schlankheitswahn oder ein negatives Körperbild.
Wie bei so vielem im Leben der GenZ kommt es auch in diesem Bereich auf die richtige Balance an: Gedanken von individueller Selbstoptimierung und Leistungssteigerung verwirklichen, aber auch sozialen Austausch, Spaß und Style erleben.