Life of: Qualitative Marktforscherin – Traumjob mit Tiefenwirkung

Sich für Themen zu begeistern an denen man arbeitet, ist mit Sicherheit ein großer Vorteil, wenn es um Spaß am Job der Marktforschung geht. Bei mir zumindest ist dies der Fall: Wenn mich die Neugierde zu einem Thema packt, bin ich gleich noch eine Spur motivierter und leidenschaftlicher dabei. Es gibt Themen und Fragen in meinem Arbeitsalltag, die lassen mich nicht mehr los – auch privat. Ich habe 3 Beispiele mitgebracht, die definitiv etwas mit mir gemacht haben:

Beispiel 1: Wie eine Studie über das „Gender Pension Gap“ mich dazu gebracht hat, über meine Altersvorsorge nachzudenken
Im Rahmen einer qualitativen und quantitativen Studie haben wir bei Q das Gender Pension Gap, also die geschlechtsbedingte Rentenlücke bei Frauen untersucht. Dabei ist mir in Gesprächen mit den Teilnehmerinnen Folgendes aufgefallen: Mist, diese Aussagen könnten auch so von mir kommen. Auch ich hatte mich nicht mit dem Thema beschäftigt, fand die Finanz- und Versicherungslandschaft überfordernd und undurchsichtig. Bevor ich etwas falsch mache, hatte ich lieber noch gar nicht in meine Altersvorsorge investiert. Die Aussagen „es ist ja noch Zeit“, „darum müsste ich mich mal kümmern“ waren mir sehr vertraut.
Wachgerüttelt durch die Studie, habe ich zum ersten Mal wirklich realisiert, was das für mich später bedeuten könnte. Doch anstatt in einer Schockstarre zu verfallen, habe ich mein gewonnenes Wissen genutzt und bin meine Altersvorsorge angegangen. Klar, das Thema ist und bleibt komplex, aber heute bin ich froh, dass ich es im Blick und im Griff habe. Ehrlich gesagt: Ohne dieses Projekt hätte ich mich nicht so sehr mit dem Thema auseinandergesetzt. Letztendlich hat mir dies nicht nur großen Spaß gemacht, sondern ich konnte auch mein eigenes Wissen erweitern und für mich persönlich ganz viel mitnehmen.

Und hier gleich das zweite Beispiel.
Beispiel 2: Wissenserweiterung im medizinischen Kontext
Da wir bei Q viel in der Pharmaforschung tätig sind, führe ich immer wieder Gespräche mit Ärzt:innen oder nehme an Workshops und sogenannten AdBoards teil. Um Gespräche sinnvoll und zielführend umzusetzen und mitdiskutieren zu können, ist es aus meiner Sicht zwingend notwendig, sich in die medizinischen Kontexte gut einzuarbeiten und sich Fachbegriffe drauf zu schaffen.
Klar, die Einarbeitung benötigt deutlich mehr Zeit als viele FMCG-Themen. Ich arbeite mich in aktuelle Entwicklungen zu Behandlungen, Diagnoseverfahren, Tests, Medikamente, deren Namen, Wirkweisen und Abkürzungen sowie andere Fachbegriffe ein.
Denn für eine Gesprächsführung auf Augenhöhe ist es wichtig, die Aspekte und die Sprachcodes zu verstehen. Belohnt wird man durch einen wertschätzenden Gesprächs-Flow und eine bessere Erkenntnistiefe. Ohne Medizinerin zu sein, kann ich mit Mediziner:innen diskutieren und so meinen Kund:innen zu Insights, mehr Verständnis oder Problemlösungen verhelfen.
Und ich habe festgestellt: Falls ich irgendwann mal einen Gastroenterologen benötige, kenne ich die Qualitätskriterien sehr genau. Oder kleiner Fun Fact am Rande, falls ich mal einen Virologen auf einer Party treffe, hätte ich das ein oder andere Gesprächsthema. Ich sage es ja immer: Es gibt Nichts, was man in der Marktforschung nicht kennen lernt.


Kommen wir in meinem letzten Beispiel von den schwereren, komplexeren Themen noch zu einem amüsanten Aspekt: Probierfreude.

Beispiel 3: Prost!
Für Q habe ich schon einige Studien zum Thema Bier durchgeführt. Zu Beginn meiner Karriere als Marktforscherin war ich nicht der große Bier-Fan. Meine Erfahrungen beschränkten sich auf Weizen/Weißbier, Pils (beides nicht mein Fall), Radler/Alster und irisches Stout. Zumindest an letzteren hatte ich Gefallen.
In unseren Studien wird über viele verschiedene Sorten, Bierstile, Hopfensorten, Biermarken und Anlässe gesprochen und leidenschaftlich diskutiert. Und ich muss zugeben, die forscherische Neugier hat mich gepackt. Ich bin in den Probiermodus verfallen: Was gibt es nicht alles für verschiedene Sorten, die ich noch nie probiert hatte, von denen ich nicht mal wusste. Der nächste Besuch am Bier-Regal fiel definitiv anders aus als gewohnt.
Immer wieder kam auch ein „Care-Paket“ von unseren Kunden an und die ein oder andere Bierprobe auf der Q-Dachterrasse war gesichert. Definitiv eine geschmackliche Horizonterweiterung mit viel Spaß. Ach ja, keine Sorge, wir machen auch Projekte für Molkereien und Fruchtsafthersteller.
Und ganz ehrlich, was gibt es Besseres als Ausprobieren im Namen der Forschung. Schließlich muss man ja wissen was man da erforscht ;-)

Autorin: Lena Gebel
Gestaltung: Kim Karle

 

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