Das Thema Vergewaltigung im deutschsprachigen Web – eine Netzwerkanalyse
Vergewaltigung überschreitet Grenzen der Selbstbestimmung und verletzt unsere intimsten Menschenrechte. Laut dem UN Development Fund for Women ist es „the most pervasive human rights violation that we know today.“ Vergewaltigung betrifft Menschen jeden Alters, jeden Geschlechts, jeder Herkunft – wie wir darüber sprechen und was wir mit Vergewaltigung assoziieren ist nicht nur Definitionssache, es beeinflusst, ob ein Verbrechen zur Anzeige gebracht wird, wie Überlebende mit der Verletzung umgehen und wie wir als Gesellschaft Opfer und Täter*innen wahrnehmen.
Die Medien haben unmittelbaren Einfluss auf die Kommunikation über Vergewaltigung. Aufgrund von sich wiederholenden Medienbildern und Kommunikationsstrukturen verankern sich bestimmte Vorstellungen und Annahmen über ein Thema im gesellschaftlichen Diskurs. Insbesondere das Internet gewinnt hierbei an Bedeutung, da sich Informationen schnell, unmittelbar und über zeitliche oder räumliche Grenzen hinweg verbreiten können. Wie im Web über Vergewaltigung kommuniziert wird, hat also einen direkten Einfluss auf die gesellschaftliche Wahrnehmung des Verbrechens.
Im Folgenden werden wir uns daher mit Vergewaltigung auseinandersetzen. Was man darunter versteht, wen es betrifft und welche Akteure im deutschen Web aktiv sind.
Dazu wird eine Netzwerkanalyse der Vergewaltigungskommunikation im deutschsprachigen Raum durchgeführt. Im Zuge dessen werden Plattformen, Akteure und Ziele der Kommunikation im Detail betrachtet und in Verbindung gebracht, um daraus zu schließen, wie das Thema Vergewaltigung in Deutschland kommuniziert wird und welche Konsequenzen dies für die gesellschaftliche Wahrnehmung von Vergewaltigung birgt.
Zahlen und Fakten
Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff machen laut einer Erhebung des Bundeskriminalamts 5,5% der Strafanteile an Gewaltkriminalität in Deutschland aus. 2019 wurden insgesamt 69.881 Fälle von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung erfasst, darunter 8.541 Fälle von Vergewaltigung. Die Dunkelziffer wird jedoch als wesentlich höher vermutet, denn schätzungsweise wird nur jeder zehnte Fall zur Anzeige gebracht.
Wie eine Studie der European Union Agency for Fundamental Rights zu Gewalt an Frauen in EU-Ländern (2014) zeigt, wurde jede dritte Frau Opfer körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt. Frauen bilden demnach den größten Anteil der Opfer sexueller Straftaten, doch auch Männer werden Opfer von Vergewaltigung und weiterer Formen sexueller Übergriffe. 2019 machten Männer laut Bundeskriminalamt 7,6% der Opfer aus.
Vergewaltigung zählt dennoch zu den am wenigsten gemeldeten Verbrechen in Deutschland. Doch woran liegt die verhältnismäßig geringe Aufmerksamkeit, die ein so weit verbreitetes Verbrechen erfährt?
Schwierigkeit der Definition
Der Vergewaltigungsbegriff ist bis heute umstritten und es gibt keine universelle Definition. Die aktuelle deutsche Gesetzgebung (vgl. StGB §177) deckt den Vergewaltigungsbegriff unter der Voraussetzung des „Eindringen[s] in den Körper“ ab, wobei dies entweder vom Täter/ der Täterin vorgenommen wird oder diese/r es vornehmen lässt. Damit hat Deutschland eine geschlechterneutrale Definition sexualisierter Gewalt – sowohl für Opfer als auch Täter*innen. Dies unterscheidet sich von anderen europäischen Ländern, wie beispielsweise Großbritannien, wo bis heute Frauen als Täterinnen in der Gesetzgebung ausgeschlossen werden. Die Art des Eindringens ist jedoch in Deutschland nicht explizit definiert. Dies weist zum einen wiederum auf eine geschlechterneutrale Definition hin, sorgt aber auch für Kritik: es wird nicht offengelegt, inwiefern gezwungener Oral- oder Analverkehr als Vergewaltigung anerkannt werden oder ob der Gebrauch von Gegenständen zur Penetration miteingeschlossen ist. Zudem differenziert §177 nicht zwischen physischer und psychischer Gewalt. Das Strafmaß ist höher, wenn das Opfer körperlicher Gefahr und/ oder Verletzungen ausgesetzt wurde sowie durch den Einsatz von Waffen oder sonstigen körperverletzenden Werkzeugen. Psychische Schäden, die das Opfer davonträgt, finden nur mangelnde Anerkennung.
Des Weiteren definiert sich der Begriff über die Ablehnung der sexuellen Handlung. Der Grundsatz lautet „Nein heißt nein“ – geht die Tat über die Ablehnung hinaus, handelt es sich um eine Straftat. Anders geregelt ist dies beispielsweise in Schweden: seit 2018 gilt dort ein Zustimmungsgesetz, das heißt, wurde nicht aktiv zum Sex zugestimmt (darunter fällt jedoch auch aktive Beteiligung), handelt es sich um eine Vergewaltigung. Aber egal ob Ablehnung oder Zustimmung gefragt ist: consent is key.
Vergewaltigungsmythen
„Was hattest du an?“ – eine Frage, die zunächst wenig problematisch wirkt. Wird sie jedoch einem Vergewaltigungsopfer gestellt, ist vielen nicht unmittelbar bewusst, dass die Frage Schuld impliziert. Opfer von Vergewaltigung werden häufig mit solchen Vergewaltigungsmythen („rape myths“) konfrontiert. Darunter versteht man Vorurteile und falsche Annahmen über die Vergewaltigungssituation und deren Opfer und Täter*innen, die in der Regel dazu führen, den Täter/ die Täterin zu entmachten und die Schuld zumindest teilweise auf das Opfer zu übertragen. Diese Annahmen sind fest in unserer Gesellschaft verankert und lassen sich in Zügen auf Geschlechterrollensozialisation zurückführen.
Männer und Frauen nehmen bestimmte Rollen aufgrund ihres Geschlechts in der Gesellschaft ein, welche mit Stereotypen von „Maskulinität“ und „Femininität“ verbunden sind. Männer sind stark und emotionskalt, denken nur mit den Geschlechtsorganen und überhaupt sind sie den sanften, schwachen, hypersensiblen Frauen überlegen, die ja aber generell nur darauf aus sind, Männer zu verführen – diese Darstellung ist nun sehr überspitzt, dennoch lassen sich Vergewaltigungsmythen auf solche Stereotypen zurückführen. Aus der einfachen Frage „Was hattest du an?“ wird also schnell die Annahme, dass ein Vergewaltigungsopfer sich provokativ gekleidet habe. Diese und weitere Mythen sind weit verbreitet und sorgen dafür, dass Vergewaltigungsopfer oftmals mit Schuld konfrontiert werden. Schuld, die viele davon abhält, Hilfe zu suchen oder ein Verbrechen zur Anzeige zu bringen.
Quelle: "Popular Rapy Myths Challenged by Anti-Rape Ideology" Quelle: Bevacqua, M. (1968). Rape on the public agenda. S. 59
Vergewaltigungsmythen beziehen sich häufig auf weibliche Opfer und männliche Täter. Dass auch Männer Opfer von Vergewaltigung werden, sowohl von männlichen als auch weiblichen Täter*innen, ist in der allgemeinen Öffentlichkeit ein absolutes Randthema, findet aber statt. Die geringe Aufmerksamkeit, die männliche Opfer erfahren, führt daher auch zu Mythen über männliche Vergewaltigung. Der am weitesten verbreitete Vergewaltigungsmythos darüber lautet wie folgt: es gibt sie nicht.
Mythen und falsche Annahmen über männliche Vergewaltigung können auch auf geschlechterbasierte Rollenannahmen zurückgeführt werden. So ist insbesondere das Szenario männlicher Opfer und weiblicher Täter oftmals angefochten, da es als unglaubwürdig eingeschätzt wird, dass eine Frau einen Mann zu Sex zwingen könne. Dies ist in einem weiteren Mythos begründet, welcher besagt, dass Vergewaltigung immer mit physischer Gewalt einhergeht. Doch Nötigung und psychische Gewalt sind ebenfalls strafbar.
Vergewaltigungsforschung
Die Ursprünge der Vergewaltigungsforschung finden sich in der frühen feministischen Bewegung der 1970er Jahre. Susan Brownmiller verfasste 1975 das erste bedeutende Werk der Vergewaltigungsforschung: Against Our Will wagt sich erstmals an eine öffentliche Definition von Vergewaltigung und Vergewaltigungsmythen.
Aus dem Buch "Against Our Will": "Rape is nothing more or less than a conscious process of intimidation by which all men keep all women in a state of fear.
Rape has something to do with our sex. Rape is something awful that happens to females."
Brownmiller sieht Vergewaltigung klar als ein Verbrechen, das von Männern an Frauen begangen wird und dies bleibt auch die grundlegende Auffassung der Vergewaltigungsforschung für die folgenden Jahrzehnte (und unter Umständen bis heute). Dennoch ebnete die frühe feministische Definition den Weg für die heutige Vergewaltigungsforschung. Vergewaltigung war nicht mehr länger unter dem Label „Sex“ abgestempelt, sondern ein strafbares Verbrechen.
Erst in den 1990er Jahren machten sich die wahren Ausmaße der Bewegung jedoch bemerkbar. So führte Deutschland 1997 die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe ein und dem Mythos des „Strangers in the dark“, das heißt der Annahme, dass Vergewaltigung nicht im privaten Umfeld geschehen würde, wurde entgegengewirkt.
Allerdings wurde (und wird) Vergewaltigung in weitesten Zügen weiterhin auf eine patriarchische Gesellschaftsstruktur zurückgeführt, welche Männer in der überlegenen Rolle positioniert. Aufgrund dieser ungleichen Machtverhältnisse von Männern und Frauen wurde männliche Vergewaltigung im erwachsenen Alter (mit Ausnahme im Kontext von Gefängnistaten) kaum betrachtet. Auch heute gibt es nur wenige Studien, die sich bewusst mit dieser Thematik auseinandersetzen.
Das Thema der Vergewaltigung findet in zahlreichen Forschungsfeldern Anwendung. Doch übergreifend wird festgestellt, dass Vergewaltigungsmythen und stereotype Auffassungen von Opfern, Täter*innen und Tathergängen bestehen. Die Medien spielen eine bedeutende Rolle in der Aufrechterhaltung von Mythen und der Kommunikation über Vergewaltigung.
Vergewaltigung im Web, eine netzwerkanalytische Betrachtung
In einem nächsten Schritt wollen wir herausfinden, ob, wo, von wem und wie im Web über das Thema Vergewaltigung geredet wird. Dazu haben wir eine akteursspezifische Sicht gewählt. Das heißt, welche Akteure beschäftigen sich regelmäßig und intensiv mit Vergewaltigungsthemen im Web. In die Analyse sind keine Meldungen über Vergewaltigung zum Beispiel in der Tagespresse eingeflossen.
Wir gehen in diesem Schritt bewusst nicht auf Posts in sozialen Medien ein. Selbstverständlich ließe sich auch ein Social-Listeng-Ansatz anwenden, dies haben wir aber aus mehreren Gründen nicht gemacht.
Das Netzwerk
Die Grundlage für die Analyse bildet ein Netzwerk von 215 Plattformen im deutschen Raum, die Vergewaltigung, beziehungsweise sexualisierter Gewalt im erwachsenen Alter, thematisieren. Bei der Mehrheit der Plattformen handelt es sich um Webseiten (82%), gefolgt von Blogs (13%) und Foren (4,5%). Ein Podcast (notyouropfer) beschäftigt sich mit Vergewaltigung.
Darstellung Netzwerk mit Websites zum Thema Vergewaltigung
Die Plattformen bilden ein großes Gesamtnetzwerk, welches mit Ausnahme einzelner Webseiten und Blogs eine hohe Verknüpfung untereinander aufweist. Am Rande des Netzwerks befinden sich kleinere Sub-Netzwerkstrukturen, welche um bestimmte Seiten angesiedelt sind und sich dadurch vom Gesamtnetzwerk abheben. Insbesondere zwei solcher Netzwerke stechen heraus: Es handelt sich um die Blogs „Kritische Männlichkeit“ und „Missbrauch und Sexualität“. Ebenso sticht ein Cluster um das Forum „Weißer Ring“ heraus. Abgesehen davon sind Blogs und Foren eher zerstreut im Netzwerk vorhanden. Blogs sind ausschließlich an weibliche Opfer gerichtet und nicht an Männer oder geschlechterübergreifend.
Die einflussreichen und gut vernetzten Akteure
Betrachtet man Abbildung 1 genauer, können wir weitere Details erkennen. Es gibt Seiten und somit Akteure, die zum einen eine zentralere Position im Netzwerk und zum anderen in der Darstellung größere Punkte bilden. Auf Basis von In-Degree-Werten werden die besser vernetzten und somit einflussreicheren Seiten und Akteure berechnet und in der Netzwerk-Karte dargestellt.
Vor allem die Seiten „Beauftragter-Missbrauch“, „Nina-Info“, „frauen-gegen-gewalt“ und „Fonds-Missbrauch“ fallen auf. Hierbei handelt es sich um Webseiten von (teilweise staatlich unterstützten) Organisationen, die an Opfer gerichtet sind. Einzig „frauen-gegen-gewalt“ richtet sich ausschließlich an Frauen, die anderen Seiten sind nicht geschlechterspezifisch.
Das Forum „Weißer Ring“ sticht ebenfalls durch einen hohen In-Degree Wert heraus, ist jedoch insbesondere von Webseiten des Weißen Rings umlagert und bildet somit ein Subnetzwerk im Gesamt-Netzwerk.
In einem weiteren analytischen Schritt sehen wir, dass sich das Netzwerk in drei Subnetzwerke untergliedern lässt. Es handelt sich um eine geschlechtsspezifische Unterscheidung. Betrachtet man die Betweenness-Centrality des Netzwerks, lässt sich erkennen, dass jeweils eine Seite innerhalb der Subnetzwerke besonders gut vernetzt ist: „Fraunen-gegen-gewalt“ (female), „wildwasser“ (all) und „tauwetter“ (male). Allerdings muss dieser Wert innerhalb der jeweiligen Gruppe betrachtet werden, da männliche Seiten – inklusive „tauwetter“ – wesentlich niedrigere Werte als die beiden Vergleichsgruppen aufweisen. Interessant ist jedoch, diese drei Seiten zusammen erreichen fast das gesamte Netzwerk. Auffällig ist auch, dass es kaum direkte Verknüpfungen unter den drei Seiten gibt.
Abbildung der Betweeness Centrality
Wer wird angesprochen?
Die Seiten und Akteure richten ihre Inhalte und Themen an unterschiedliche Empfänger*innen und Zielgruppen.
Im Netzwerk gibt es Seiten, die sich an Opfer, Täter*innnen, Angehörige und die breite Bevölkerung wenden. Die meisten Seiten richten sich an Opfer von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt (87%), gefolgt von Seiten die die allgemeine Bevölkerung (10%) ansprechen. Bei letzterem handelt es sich sowohl um präventive Seiten (z.B. „Schule gegen sexuelle Gewalt“), aber auch um Informationsseiten und Aufmerksamkeit schaffen (z.B. „Awarenet“, „Ausnahmslos“). Interessant ist, dass sich zwei Seiten explizit an männliche Täter von Vergewaltigung wenden („4uman“, „die unsichtbaren Männer“). Es handelt sich hierbei um eine Seite, die über sexualisierte Gewalt aufklären soll und Männer können „sich testen“, ob sie zu Gewaltverhalten neigen („4uman“). „Die unsichtbaren Männer“ klären über Sexkauf auf. Weitere Seiten sollen die Zielgruppe Angehörige (2%) ansprechen und zudem gibt es spezielle Aufklärungsseiten für Kinder (2%). Seiten und Inhalte, welche die allgemeine Bevölkerung ansprechen und eher allgemeine Aufklärungsarbeit leisten, schließen sowohl Männer als auch Frauen mit ein.
Im gesamten Netzwerk finden sich 14 Seiten, welche an Männer adressiert sind. Bei der Vielzahl der Seiten handelt es sich um Webseiten von Organisationen, die an männliche Opfer von sexueller Gewalt gerichtet sind. Wie schon oben genannt, gibt es jedoch auch zwei an Täter adressierte Seiten. „tauwetter“ und „sexuelle-gewalt-maenner“ weisen vergleichsweise hohe (Out-)Degree-Werte auf, haben jedoch keine direkte Verknüpfung untereinander. Insgesamt weisen die männlichen Seiten wenige direkte Links untereinander auf und auch nur wenige Verknüpfungen mit an Frauen gerichtete Seiten.
Fazit und Ausblick
Die Netzwerkanalyse gibt uns Aufschluss über die Struktur des Online-Netzwerkes zum Thema Vergewaltigung. In diesem Netzwerk stellen vor allem staatliche oder staatlich geförderte Organisationen wichtige, einflussreiche und gut sichtbare Akteur:innen dar. Private Blogs von Menschen, die Vergewaltigung oder sexuelle Übergriffe erlebet haben, sind rar. Öffentlich zugängliche Foren oder Gruppen sind ebenfalls nicht oder kaum zu finden. Es ist davon auszugehen, dass der Bedarf an Austausch von Betroffenen besteht, aber dies wenig in der Online-Öffentlichkeit passiert.
Über die Gründe können wir nur mutmaßen, aber sich als Opfer von Vergewaltigung der breiten Öffentlichkeit zu stellen, erfordert sicherlich viel Mut. Die immer noch starke Stigmatisierung von Opfern sexueller Gewalt trägt ebenfalls dazu bei. Ob Vergewaltigungsopfer, die sich „outen“, im Netz zusätzlich mit Häme oder weiteren Übergriffen (Hatespeech, Rape Culture, etc.) konfrontiert werden, können wir nach diesem Projektschritt nicht sagen, es ist aber sehr wahrscheinlich und dürfte demnach ein weiterer Grund sein, sich nicht in der Öffentlichkeit zu „outen“.
Wie wir in der Analyse sehen, gibt es auch Akteure, die sich mit Vergewaltigungen von Männern beschäftigen (Männer als Vergewaltigungsopfer). Dies ist ein noch stärkeres Nischenthema und kommt wie in der Deskresearch gezeigt in der Öffentlichkeit so gut wie nicht vor.
Durch diesen Ansatz haben wir eine Art biotisches Sample der relevanten Webseiten und Akteur:innen zum Thema Vergewaltigung erstellt.
Diese Ergebnisse stellen die optimale Basis für weiterführende Inhaltsanalysen dar. Weitere Forschungsfragen können beispielsweise sein:
Wie wird Vergewaltigung auf Blogs kommuniziert? Inwiefern werden männliche Opfer in Blogeinträgen thematisiert?
Welche Inhalte werden auf Webseiten, die an Täter gerichtet sind, vermittelt? Inwiefern spielt das Geschlecht der Täter eine Rolle?
Inwiefern unterscheiden sich die Seiten mit hoher Betweenness-Centrality untereinander? Lassen sich die Subnetzwerke anhand der Diskursstrukturen der Webseiten auch thematisch untergliedern?
Was bedeutet das alles für die Kommunikation in Deutschland?
Welche weiteren Themen im Zusammenhang mit Vergewaltigung interessant?
Autoren: Maria Grub & Oliver Tabino